Profil

Tim Menzner
Lebenslauf
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Ausbildung
Alexandrinum Coburg (2007 – 2015) und danach die Hochschule Coburg (2015 – 2023)
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Qualifikationen:
Eine Menge 😉
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Berufliche Stationen
Ein halbes Jahr als Praktikant in der Automobilsensoren Entwicklung bei Valeo, danach erste wissenschaftliche Gehversuche im Bereich der Virtuellen Realität, anschließend kurze Zeit in einem Projekt zum Thema Wissenstransfer (hab da hauptsächlich recherchiert und Videos geschnitten) und dann hab ich noch ein bisschen Software für die Forschung entwickelt bevor ich letztendlich selbst wieder da gelandet bin.
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Derzeitiger Job
Bin derzeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter und mache meinen Doktor an der Hochschule in Coburg. Zu meiner Stelle gehört aber auch die Position des „Cloud Engineers“, das heißt ich kümmere mich um unsere AWS Cloud Infrastuktur (Server die nicht direkt bei uns stehen sondern angemietet sind) sowie den Zugang zu unserem Hochleistungsrechner.
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Arbeitgeber*in:
Die Hochschule Coburg
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Ich finde die Mischung aus verschiedenen Tätigkeiten so interessant: Selber Experimente durchführen und zu neuen Erkentnissen gelangen, aber auch recherchieren was andere bereits herausgefunden haben. Und natürlich dieses Wissen dann zu verbreiten!
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Über mich: Hi, ich bin Tim! Ich mache meinen Doktortitel am Promotionszentrum Analytics4Health der Hochschule Coburg. Wenn ich nicht gerade am Forschen bin, verbringe ich sehr gerne Zeit in der Natur, wo ich einem meiner großen Hobbys, Wildkameras, nachgehen kann (Fun Fact: Ich hatte das große Glück, als Erster Videoaufnahmen einer Wildkatze in meiner Gemeinde machen zu können). Daneben interessiere ich mich sehr für gut erzählte Geschichten aller Art – sei es in Filmen, Büchern oder auch Videospielen. Meistens eher passiv als Zuschauer, Leser oder Spieler, ich schreibe aber auch selbst sehr gerne oder fange an, Spiele zu programmieren (die ich dann aber nie fertigstelle ;) ).
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Über meine Arbeit: Ich beschäftige mich damit wie man Künstliche Intelligenz nutzen kann um automatisch Propaganda und unfaire Berichterstattung zu klassifizieren und zu erklären.
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Mehr lesen
Seitdem es Medien gibt, dienen Medien nicht einfach nur dem Zweck, die Realität zu dokumentieren und die Bevölkerung zu informieren. schon immer sollten Medien eine bestimmte Vorstellung der Realität verbreiten. Angefangen bei den von antiken Königen in Auftrag gegebenen Aufzeichnungen, die ihre vorgeblichen Ruhmestaten nicht nur festhalten, sondern preisen sollen, über die ersten modernen Zeitungen bis hin zu Social Media. Die Welt kann völlig unterschiedlich aussehen, je nachdem, wer über sie berichtet.
Dies geschieht entweder bewusst – mit dem Ziel, die Menschen zu manipulieren, als Propaganda – oder völlig ohne etwaige Hintergedanken, einfach weil jeder Mensch, auch Journalistinnen und Journalisten, seine eigenen Vorurteile, Überzeugungen und Meinungen mitbringt und diese längst nicht mehr kritisch hinterfragt, sondern für die objektive Wahrheit oder den „gesunden Menschenverstand“ hält. Im Englischen spricht man hier von dem sogenannten „Bias“, was man auf Deutsch wohl etwas sperrig mit „Voreingenommenheit“ übersetzen würde. Wenn dieser Bias in die Berichterstattung einfließt, so nennt man das dann folglich Nachrichten-Bias.
Für eine Demokratie, die im Idealfall davon lebt, dass jede und jeder sich über die wichtigen Themen informieren und dann seine eigene Meinung bilden kann, ist es natürlich hochproblematisch, wenn zu viel Bias in den Medien dazu führt, dass die Bevölkerung in völlig verschiedenen Welten lebt, welche mit der echten Realität nicht mehr viel gemeinsam haben müssen.
Hier setzt meine Forschung an: Ziel ist es, Künstliche Intelligenz so zu trainieren, dass sie erkennen kann, wenn in Nachrichtenartikeln nicht fair, sondern mit einem Bias berichtet wird. So kann dann beispielsweise unser BiasScanner-Tool diese Stellen beim Lesen markieren und genau erklären, wie hier eine gewisse Meinung verbreitet werden soll, anstatt einfach nur zu informieren.
Die meisten werden schon einmal ChatGPT benutzt haben: ChatGPT ist ein sogenanntes Large Language Model (auf Deutsch: Großes Sprachmodell), also eine KI, die besonders für den Umgang mit Sprache trainiert ist. Man kann sich dieses bereits vorhandene Grundverständnis von Sprache bei Large Language Models zunutze machen und sie für eine speziellere Aufgabe rund um Sprache nachtrainieren oder „fine-tunen“. Dazu benötigt man sehr viele Beispiele für die Aufgabe, die man der KI beibringen will – in meinem Fall also Beispiele für Bias, Propaganda, aber auch neutrale Berichterstattung.
Zusammengefasst erfasse ich also systematisch, welche Typen von Medien-Bias und Propaganda es gibt, sammle Beispiele dafür, trainiere damit KI-Modelle und suche nach Wegen, wie man diese KI-Modelle dann nutzen kann, um die Bevölkerung über das Thema aufzuklären und für einen bewussteren Umgang mit Medien zu sensibilisieren.
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Üblicherweise checke ich als Erstes meine Mails, sobald ich morgens im Büro bin, und beantworte erstmal alles, was einigermaßen dringend ist. Den Rest des Tages verbringe ich dann mit meiner langfristigen Arbeit, was hauptsächlich bedeutet, dass ich in der einen oder anderen Form an sogenannten Papieren arbeite. Papiere sind die Art und Weise, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler üblicherweise ihre Ergebnisse veröffentlichen. Konkret bedeutet das, dass ich entweder für unsere KI programmiere, ein Experiment durchführe, etwas recherchiere oder meine Ergebnisse aufschreibe. Daneben bin ich neben meiner wissenschaftlichen Tätigkeit auch für die Verwaltung unserer Cloud-Infrastruktur zuständig, also Server, die nicht bei uns an der Hochschule stehen, sowie für den Zugang zu unseren Hochleistungsrechnern. Auch dafür gibt es immer wieder was zu tun.
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Ich habe tatsächlich noch nichts konkretes geplant
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Mein Interview
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Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Ich bin da mehr oder weniger reingerutscht. Während meiner Masterarbeit hatte ich Kontakt zum Leiter meiner Forschungsgruppe aufgenommen, weil er in meinem damaligen Thema (ich habe einer KI beigebracht, auf Basis von Fotos das Land zu raten, in dem die Fotos aufgenommen wurden) Expertise hatte. Er war gerade dabei, ein Team aufzubauen, also dachte ich mir: Warum nicht? In mein aktuelles Thema bin ich ähnlich reingerutscht, wir haben ein bisschen damit experimentiert, als ChatGPT ganz neu war, und irgendwie bin ich hängen geblieben.
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Das wären wohl Stanley Milgram (berühmt für seine Forschung, wie Menschen durch ihre Bereitschaft, Autoritäten zu gehorchen, dazu gebracht werden können, anderen Menschen weh zu tun, obwohl sie eigentlich wissen, dass es falsch ist), Walter Lippmann (hat als Erster systematisch gemessen, wie voreingenommen Berichterstattung sein kann und mit Die öffentliche Meinung meiner Meinung nach das beste Buch zu dem Thema geschrieben, wieso Menschen ihre Überzeugungen und ihr Weltbild formen) und Ada Lovelace (hat bereits im 19. Jahrhundert theoretisch funktionierenden Programmcode geschrieben, als es Computer nur als theoretische Idee gab).
Was wolltest du nach der Schule werden?
Ganz früher: Zoodirektor, dannach hatte ich irgendwann gar keinen wirklich konkreten langristigen Plan mehr
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Hm wahrscheinlich wäre ich Softwarentwickler, vielleicht Spieleentwickler
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
Taylor Swift!
Erzähl uns einen Witz!
Was macht man mit einem Hund ohne Beine? ............ Um die Häuser ziehen! (Weiß auch nicht wieso ich den so witzig finde)
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