Profil

Julia Poerting
Lebenslauf
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Ausbildung
Grundschule (1992-1996): Johannes Maaß in Wiesbaden
Gymnasium (1996-2005): Diltheyschule (Wiesbaden), Louisenlund (Eckernförde), Martin-Niemöller-Schule (Wiesbaden)
Magister (2005-2012): Universität Heidelberg und Jawaharlal Nehru Universität Neu Delhi
Promotion (2019): Universität Heidelberg
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Qualifikationen:
Social Media und Content Redakteurin
Trainerin C Bergwandern
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Berufliche Stationen
Büro-Assistentin in der Fahrschule (2004-2005)
Wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität und Wurstverkäuferin auf dem Weihnachtsmarkt (2006-2012)
Gutachterin und Young Professional in der Entwicklungszusammenarbeit in Pakistan und Laos (2011-2013)
Promotionsstipendiatin an der Universität Heidelberg (2013-2017)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bonn (2017-2023)
Projektkoordinatorin bei WOHN:SINN (2023-2024)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Heidelberg (seit 2025)
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Derzeitiger Job
Ich arbeite als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Geographischen Institut der Universität Heidelberg.
Meine Arbeitsinhalte sind:
- Unterrichten von verschiedenen Veranstaltungen im Bachelor- und Masterstudiengang Geographie
- Forschung zu den Themen „Digitale Technologien im Artenschutz“ und „inklusiver Katastrophenschutz
- Neue Forschungsanträge schreiben
- Wissenschaftskommunikation für unsere Arbeitsgruppe in den sozialen Medien
- Vorträge halten
- Abschlussarbeiten betreuen
- Artikel über neue Forschungsergebnisse schreiben
- Zusammenarbeit mit der Stadtgesellschaft
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Arbeitgeber*in:
Universität Heidelberg
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Etwas, was mich sehr interessiert, bis ins kleinste Detail untersuchen
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Über mich: Eigentlich habe ich Geographie studiert, um Dokumentarfilmerin zu werden. Aber je mehr ich über das Verhältnis von Natur und Gesellschaft verstehe, desto mehr Fragen habe ich auch. In der Wissenschaft kann ich diese Fragen gemeinsam mit Kolleg:innen untersuchen. Aber vielleicht wird es irgendwann doch noch was mit dem Dokumentarfilm. Ich habe eine große Leidenschaft für die Berge. Während meiner Doktorarbeit war ich mehrere Monate im Hochgebirge Pakistans, eine der schönsten Regionen der Welt. Was ich an meiner Arbeit gerne mag, ist, dass ich nicht nur forsche, sondern auch unterrichte. In der Geographie ist der Unterricht oft praktisch, sodass ich zum Beispiel mit meinen Studierenden für eine Woche in die Alpen fahren und aktuelle Themen vor Ort erforschen und analysieren kann.
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Meine Pronomen sind:
sie/ihr
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Über meine Arbeit: Ich untersuche, wie der Einsatz von KI bei der Auswertung von Fotos aus Kamerafallen unser Wissen über Natur und Artenschutz verändert.
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Kamerafallen werden in der ökologischen Forschung häufig genutzt. Sie sind günstig, robust und leicht zu bedienen. Ein Projekt in der Serengeti, mit dem ich zusammengearbeitet habe, hat zum Beispiel über 200 Kamerafallen an verschiedenen Orten aufgestellt, die jeweils tausende Bilder pro Tag machen.
Kamerafallen lösen entweder aus, wenn sie eine Bewegung wahrnehmen oder sie reagieren auf Körpertemperatur. In beiden Fällen produzieren sie täglich viele Daten, deren Analyse von Menschen nicht bewältigt werden kann. Mittlerweile setzen größere ökologische Forschungsprojekte (zB zum Verhalten von bestimmten Raubtieren in der Serengeti) daher verschiedene Arten von KI ein, um die Analyse der Bilder in Teilen zu automatisieren.
In der Serengeti kann die KI schon bestimmte Tiere erkennen, zb Zebras und Giraffen wegen ihrer auffälligen Musterung. In Bolivien gibt es ein Projekt, wo Fotos von jaguaren mittlerweile fast automatisch erkannt werden, auch wegen ihrer Musterung. Ein Projekt in Chicago ist dabei, die KI so zu trainieren, dass sie erkennt, ob die fotografierten Kojoten krank sind oder nicht.
Ich untersuche, was sich verändert, wenn wir statt mit unseren Augen und Ohren die Welt mit Kamerafallen und KI untersuchen. Manche Dinge und Zusammenhänge werden dadurch sichtbarer und manche unsichtbarer. Ein Beispiel: Ein Bild, auf dem die KI eine Giraffe erkannt hat, wurde zum Überprüfen einer Wissenschaftlerin gezeigt. Die hat darauf eine bahnbrechende Beobachtung gemacht: An der Innenseite des Giraffenbeins haben Vögel geschlafen. Dieses Verhalten wurde noch nie beobachtet und war aus der Kombi von KI und menschlichem Auge sichtbar.
Auch meine restliche Arbeit bewegt sich immer an der Schnittstelle von Mensch und Umwelt. Meine Doktorarbeit hat sich mit Biolandwirtschaft in Pakistan beschäftigt und ein anderes Forschungsprojekt mit Konflikten um die Rückkehr der Wölfe nach Brandenburg und Niedersachsen. Aktuell bereite ich einen Projekt vor, das sich mit inklusivem Katastrophenschutz beschäftigt. Also der Frage, wie wir verwundbare Gruppen besser vor (Natur)Katastrophen schützen können.
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Nach dem Frühstück beantworte und schreibe ich für 1 Stunde Emails im Home Office. Im Anschluss fahre ich zu einem Vernetzungstreffen für den inklusiven Katastrophenschutz in die Stadt. Danach bin ich im Büro und analysiere Daten, die ich für die Forschung erhoben habe. Nach dem Mittagessen arbeite ich mit Kolleg:innen an einem Forschungsantrag. Bevor ich nach Hause gehe, unterrichte ich noch ein Seminar und berate einen Studenten zu seiner Abschlussarbeit.
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Ich würde gerne Reels für Social Media erstellen und einen Outdoor-Workshop für Schulen entwickeln. Mit dem Geld könnte ich Transport- und Druckkosten abrechnen, die ich für die Produktion brauche und eine Test-Schulklasse auf eine Pizza einladen.
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Neugierig, optimistisch, abenteuerlustig
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Dokumentarfilme über Umwelt und Tiere, der Klimawandel
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Ruha Benjamin
Was wolltest du nach der Schule werden?
Dokumentarfilmerin
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Nicht mehr als andere :)
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Hüttenwirtin in den Alpen
Was ist dein Lieblingsessen?
Kartoffeln oder Pasta
Was macht dir am meisten Spaß?
In den Bergen sein
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